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20.12.2005, 16:12 | #1 |
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Coolness der 80er
Wo ist eigentlich die ganze Coolness der 80er geblieben? Wiener, Tempo, weiß gekachelte, edelstalbeschlagene Neonläden, und die wirklich coole Musik in der fast immer ein Saxophon vor kam. Wenn mir heute von den ganzen Weichspühlsendern die Hits der 80er durch den Schädel gepresst werden frage ich mich, ob ich damals zu war oder in einer Parallelwelt gelebt habe (was ja fast das Gleiche ist).
Ich habe den Eindruck, das da ganz massiv Geschichtsfälschung betrieben wird, wenn all das abgebildete der 80er mit Bonbonfarben und Aerobicoutfit dagestellt wird. |
20.12.2005, 21:16 | #2 |
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Tja, die 80-er waren vielschichtig und -farbig. Neben Neon- und Pastellfarben gab's Schwarz-Weiß-Grau, Neon, Kacheln, dreieckige Spiegel und Schwarzlicht und eben die Musik von Cure, Depeche Mode, Anne Clark usw. Abgesehen von Depeche Mode und ab und zu mal Cure war die Musik weniger populär als der ganze "normale" Pop und deshalb wird der eben heute mehr gespielt. Zumal er für die von dir erwähnten Weichspülersender eben sehr viel tauglicher ist.
Wenn du DSL mit Flatrate hast, empfehle ich dir den Winamp-Player. Medialiste aufmachen, 80er als Suchbegriff eingeben und schon kannst du dir dein Radioprogramm zusammenstellen, eben auch mit Sendern, die echt coole Musik spielen. |
21.12.2005, 09:01 | #3 |
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Es geht ja nicht um die Musik, das währe Anachronismus sich da noch mal ranzuhängen. Trotzdem finde ich es verdammt toll heute neue Musik zu hören, die auf den alten 80er Sachen fußt.
Was mich viel mehr erschreckt ist, dass eine gesamte Jugendbewegunng ausgeklammert wird. Die Spontis, Waver, der Anfang der Autonomen. Im Gensatz zu den 68ern, die eher drollig waren mit ihren endlosen Diskussionen oder kopfgeborenen Utopien, waren wir doch um längen entspanter. Der Wiederstand mußte auch einer gewissen Ästhetik folgen. Der Staat und seine Organe waren, und sind zum Teil noch, für uns eher ne Lachnummer als ein ernst zu nehmender Verhandlungspartner. Aber solche Aspekte kommen ähnlich wie die Halbstarkenkrawalle der 50er kaum in der Geschichtsschreibung vor. Mir war der Aspekt der Ästhetik sehr wichtig, und ich erinnere mich liebend gerne an die androgynen Frauen die zu der Zeit gerade hip waren. |
21.12.2005, 11:32 | #4 | ||
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21.12.2005, 14:24 | #5 |
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Liebste Freundin, wollt euch doch nid echauffieren/solln wir dahir seind michel froh/als uns kömmt ein jung menschkint un deudet uns/so wie seind dabei gesind/als die werld is wesn in den Dagen unsre kintheid.
Breisen wulln wir all/so uns lernd die alden zeiden. votre serviteur bien affetioné Jean
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Ich wäre so gerne ein Macho, aber mein Frau erlaubt es nicht. |
22.12.2005, 16:01 | #6 |
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Postings: 33
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Vielleicht meinst du mit den androgynen Frauen die kurze Modewelle, die uns um 1983/84 den extrem kurzen Stoppelhaarschnitt für Mädchen bescherte. Dazu dann noch Sakkos mit Schulterpolstern und in Karomuster und zumindest als Passbild betrachtet konnte man bei manchen Gesichtszügen schon zweifeln, ob es sich um junge Frauen oder um junge Männer handelte, zumindest wenn sie nicht eindeutig weiblich geschminkt waren. Das ist mir damals gelegentlich selbst so ergangen.
Was aber die Erwähnung von gewissen Strömungen in der Geschichtsschreibung betrifft, so ist es zu früh für solche Themen. Die Geschichtsschreibung unterliegt mehr oder weniger konstanten Intervallen der Erinnerung plus Aufarbeitung und dafür sind zwanzig, dreißig Jahre nix. Vielleicht werden wir als Omas und Opas in den Genuss erster Versuche kommen. Oder wir müssen selbst aktiv werden und schon jetzt diesbezüglich die Werbetrommel rühren, und zwar kräftig, sonst hört nämlich keiner zu.
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"Schau, es wird wieder gut, die Fischstäbchen springen." (F. K. Wächter) |
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