Was man tun muss

[shangri-la]

Es gibt so vieles was man leider selbst tun muss, aber immer wieder verdrängt, putzen zum Beispiel. Das ist nun mal so. Aber diese Dinge haben bei mir eine Art Hierarchie, geht das vielleicht anderen auch so? Ich räume wirklich ungern auf, aber wenn ich eigentlich am Schreibtisch sitzen sollte um was für die Uni zu tun, dann kriege ich auf einmal einen kolossalen Drang aufzuräumen, zu staubsaugen und am Ende putze ich noch die Fenster. Nur um nicht am Schreibtisch sitzen zu müssen.
Wenn ich allerdings mal gerade keine Hausaufgaben oder ähnliches machen muss, stürze ich mich auf den Garten und jäte Unkraut oder so, nur damit ich mich vorm putzen drücken kann.
So ein Quatsch.

[DrMusic]

Es gibt im Haushalt immer so Einiges zu tun, was gern verdrängt wird. Meine Lieblingsverdrängbeschäftigung ist bügeln. Ich hasse bügeln! Und dabei bin ich so ein Hemden-Freak, der kaum Pullover trägt..... höchstens im Winter.
Aber es gibt immer noch etwas, was mir wichtiger erscheint, wenn ich mal wieder eine Wäscheladung Hemden von der Leine genommen hab. Der Küchenfussboden zum Beispiel. Der ist eigentlich nie richtig schmutzig, aber da ja öfters mal gekrümelt wird oder beim Essen schnippeln was runterfällt gibt's eigentlich immer einen Grund, mal drüberzuwischen oder wenigstens zu saugen. Oder ich finde meinen Arbeitstisch unaufgeräumt und und starte eine große Aussortier- und Umschichtungsaktion. Nur um nicht bügeln zu müssen. Im Sommer muss auch die Terrasse gefegt werden, weil von den Bäumen drumherum sändig irgendwas runterfällt... Alles wichtig - wenigstens wichtiger als bügeln. Und wenn dann so ein Tag mit viel Hausarbeit vorbeigegangen ist, dan sag ich zu mir: "Hast ja viel geschafft heute - da bügelst Du ruhig ein ander Mal..."
Und so geht das schon monate- ach, jahrelang. Inzwischen habe ich mich schon dran gewöhnt, morgens vor der Arbeit ein einzelnes (das aktuell auserwählte) Hemd schnell zu überbügeln. Nicht penibel genau, aber wenigstens die großen Flächen und den Kragen. Morgens ist die Zeit ja knapp und da steht man wegen so einem Hmd nicht gerne früher auf!

Ach ja - die Überschrift zu diesem Bericht heisst ja: Parket bohnern! Das ist eine Beschäftigung, die ich inzwischen seit 2 Jahren machen wollte. Aber das Blankputzen nach dem einwachsen schreckte mich immer davor zurück. Kleine Flecken wurden weggewischt, ab und zu mal feucht drüber gemoppt oder gesaugt... das war's meistens. Inzwischen sieht das Parket ziemlich übel aus und ich konnte mich immer noch nicht überwinden, mal Wachs aufzutragen - immer mit dem quälenden Gedanken, dass ich mir hinterher einen Wolf schrubbe um Alles glänzend zu bekommen. Körperlich anstrengende Hausarbeit - no thanks!
Das hat seit heute ein Ende, denn in einer Aktion voller Übermut und purer Geldverschwenderei habe ich bei ebay neulich einen Lustkauf getätigt: Einen vollautomatischen Kärcher Saugbohner !
Heute ist das Gerät eingetroffen - morgen sieht mein Parkett im Wohnzimmer aus wie neu gelegt - wetten?

[Zazie]

Was deine ungebügelten Hemden angeht, da kann ich dir zweierlei empfehlen:

1) Du gibst deine Hemden in die Wäscherei und bekommst sie dann immer fix und fertig gewaschen und gebügelt zurück. Geht natürlich nur, wenn man's bezahlen kann. Ein früherer Kumpel von mir machte es immer so, denn er war genauso ein Bügelmuffel wie du und außerdem war es ihm peinlich, wenn seine Nachbarn im Garten seine Wäsche auf der Wäscheleine flattern sahen.

2) Neulich sah ich im Fernsehen eine Dokumentation über Flohmärkte. Einer der Besucher meinte, er hätte keine Lust, seine Hemden ständig zu waschen und zu bügeln, also kaufte er sich immer neue auf dem Flohmarkt, für einige wenige Euro. Die seien dann immer schön frisch gewaschen und gebügelt und wenn sie wieder fällig seien, würde er sie wegschmeißen. Der Preis für die Flohmarkthemden sei geringer als der für das Waschmittel, den Strom, der beim Waschen und Bügeln und die Arbeitszeit draufgehen würde, sagte er.

Das, was ich immer am allermeisten aufschiebe: alles, was mit Steuerkram zu tun hat. Also Umsatzsteuer-Voranmeldung 4x im Jahr sowie den Papierkram zusammenstellen für die Gesamt-Steuererklärung. Grau-en-haft!

Und was die Hausarbeit angeht, da müsste ich dringend mal wieder staubsaugen: Seit ich die neue, größere Wohnung habe, artet sich das jedes Mal zu einer sportlichen Leistung aus, zumal einer der Teppiche dunkelblau ist und meine Katze ist rot-weiß und kümmert sich einen Dreck um das herausfallende Fell. Also wird das auch ständig aufgeschoben, denn ich bin ein unsportlicher Mensch, der nicht gerne in Schweiß gerät.

Früher hingegen habe ich Küche saubermachen immer aufgeschoben, bis darin überhaupt nichts mehr ging, man in dem kleinen Spülbecken nicht mehr ans Wasser kam, keine Stellflächen mehr vorhanden waren, weil sich mehr (natürlich dreckiges) Geschirr außerhalb des Schranks befand als darin. Und das ging schnell; ich hatte das Gefühl, ich brauchte bloß einen Tee zu machen, wupp, schon war die saubere Küche wieder versifft. Küche saubermachen war immer die reinste Fronarbeit, diese elendige Schrubberei der Arbeitsflächen - natürlich alle weiß mit leicht rauer Struktur - , bis die Handballen aufrissen. Erniedrigend, sowas. Ich bin froh, dass ich diese kleine Pissküche los bin und jetzt eine richtige, schöne habe, denn obwohl größer, ist sie ruckzuck gemacht und ich kann mich bald wieder schöneren Dingen zuwenden... und meine dringend fällige Umsatzsteuer-Voranmeldung noch eine Weile vergessen.

[DrMusic]

Zazie:
ad 1) hab ich auch schon probiert - aber auf Dauer (jeden Tag ein frisches Hemd, ausser im Urlaub) ziemlich teuer (muss nicht sein, auch wenn ich's mir leisten kann) und ist zudem mit Fahrerei verbunden. Und die Wäscheleine hängt hier im Keller im Trockenraum unseres 6-Parteienwohnhauses, verschandelt also nicht den Garten... das Geld investiere ich lieber woanders......

ad 2) also, das ist ja ziemlich dekadent! Ausserdem finde ich die Neuware auf den Flohmärkten vielleicht für Trashpartys interessant, aber meine Hemden sind schon durchweg aktuell und von hoher Qualität und daher kaum für wenig Geld auf Flohmärkten zu haben...

Inzwischen habe ich "eterna-bügelfrei" Hemden ausprobiert - eine feine Sache. Das ist eine eine gute Erfindung und die Hemden sind schick und pflegeleicht! Aber sowas hat natürlich auch seinen Preis...

Steuerkram ??? aarrrrgghhhh - erinner mich nicht an sowas!!!!! Das ist auch so ein Wort, wo ich immer zusammenzucke.. Da kam letzte Woche wieder ein Mahnbescheid vom Finanzamt, dass meine Steuererklärung zum Fälligkeitstermin nicht eingegangen ist und zur letzten Gewinnüberschußrechnung noch Belege fehlen. Sollte ich vielleicht doch mal ernster nehmen.... oder, wie früher, meinem Steuerberater überlassen. Ich dachte aber vor einigen Jahren: "Das Geld kannst Du besser woanders ausgeben - was der berechnet, schaff ich auch alleine". Schaffen ja, nur wann... hehe

Küche saubermachen hingegen ist null problemo. Das ist einer der wenigen Räume, wo es bei mir aussieht, als lebe ich im Musterhaus...
Ich hasse Essensabfälle oder herumstehende Reste, leere Flaschen und Gläser und benutztes Geschirr. Sowas muss ich immer SOFORT beseitigen. Natürlich nicht während Gäste im Haus sind oder unmittelbar nach dem Essen, aber immer noch vor dem Schlafengehen.
Ich empfinde es als ganz eklig und schlimm, morgens aufzustehen und die Reste des Vorabends vorzufinden oder, -worst case- volle Aschenbecher mit alten Kippen und der Geruch nach kaltem Rauch. Bäh!
Zum Glück habe ich eine Spülmaschine - die ist schnell eingeräumt. Deckel zu- und man sieht nichts mehr vom Gelage des Abends zuvor...

[Zazie]

Doc, hab ich vergessen zum Thema Hemdenbügeln:

3) Schau mal ins Paparazziforum und sprich dort Jockel1 an. Wie er einst schrieb: er liebt Bügeln! Vielleicht übernimmt er ja das eine oder andere deiner Hemden :-)

grinsend ab

[Trigga]

Natürlich gibt es eine Was-gemacht-werden-muss-Hierarchie. Auch bei mir. Zum Beispiel geht jegliche Hausarbeit vor, wenn die Steuererklärung ansteht. So wird ja wenigstens einmal im Jahr durchgeputzt. Allerdings putze ich soo oft nun wieder nicht; wenn's nötig ist halt. Und wann es nötig ist entscheide ich. Einer der Vorteile allein zu wohnen.
Einige hier würden mich wahrscheinlich bereits als Messie bezeichnen, aber gar so tief ist meine Toleranzgrenze nun auch nicht.
Durch diesen ganzen Sachverhalt kommt meine Hierarchie nun nicht so merkbar zum tragen, und da ich kein Hemdenträger bin, außer zu besonderen Anlässen, bügle ich auch nur, wenn ich einen frischen Arbeitskittel brauche oder eben zu diesen Anlässen.
Ansonsten kommt bei mir das Geschirr abspülen vor dem Aufwischen vor dem Bügeln. Leider fehlt mir eine Geschirrspülmaschine.

Heute Nacht ist mir allerdings etwas passiert, das mich geradezu zwingt den Küchenboden zu wischen.
Inspiriert durch angeregte Gespräche über Tri Top bin ich auf das Getränk dieses Sommers gekommen. Leider kein Tri Top, das mich auch nach wohlwollendem zweitem Test noch nicht begeistert hat, dafür aber ein süßstofffreier Sirup, gemischt mit gutem deutschem Hahnenwasser.
Heute nacht also, 3:44 Uhr, ich wache (halbwegs) auf mit Mordsdurst im Rachen. Also wanke ich blasenwerfend in die Küche und nehme das große Glas auf, das da immer bereitsteht für eben solche Fälle. Das Ganze ohne Licht zu machen, ich will ja schließlich danach weiterschlafen und mich jetzt nicht zwangsaufwecken; ausserdem möchte ich keine unnötigen Flugsaurier anlocken. Solcherlei Aktionen haben ja auch schon hundertfach unfallfrei geklappt.
Ich nehme also das Glas in die eine und die offene Sirupflasche in die andere Hand und halte, den Glasrand fixierend selbigen gegen das spärlich durch's Küchenfenster dringende Licht, damit auch ja von der kostbaren Essenz nichts verloren geht.
Ab da ging dann alles sehr schnell. Ich gieße den fruchtigen, zuckrigen Grundstoff ins Glas und denke, kaum daß die Flüssigkeit die Flasche verlässt: "nanu, schon voll? Aber das ist ja viel zu viel!" Noch bevor ich in meinem Tran reagieren kann hör' ich's auch schon plätschern und bemerke die spritzenden Tropfen an meinen nackten Beinen. Da habe ich also versucht, das Glas durch den Boden zu füllen. Was gründlich misslang.
Naja, das gröbste hab' ich dann vom Boden und von meinen Beinen entfernt, aber mich wirklich aufzuwecken hat es doch noch nicht gereicht.
So bleibt mir jetzt nichts anderes übrig, als den noch immer klebrigen Boden gründlich zu wischen, und meinen kostbaren IKEA - Spülenvorleger in die Waschmaschine zu stopfen.
Sachzwänge.

[shangri-la]

Ich bügle nie. Nie.
Ich besitze zwar ein bügelbrett, aber das steht im keller. mein bügeleisen benutze ich nur wenn ich nähe, denn ungebügelten stoff kann man leider nicht verarbeiten.
ansonsten bügle ich halt nicht. ich boykottiere das. ich kann das auch gar nicht.

[DrMusic]

...ich kann das auch nicht, aber ich bilde mir immer ein es nützt was.
Außerdem kann man mit dem Bügeleisen prima alte Singlecover vom Flohmarkt "entknittern" - also hat es schon alleine deshalb eine Daseinsberechtigung :-)

[DrMusic]

Im übrigen war das Wetter heute viel zu schön, um den Tag in der Wohnung zu verbringen und evtl. niederen Tätigkeiten (wie z.B. Parkett bohnern...) nachzugehen.
That's my Life...

[shangri-la]

Ich war mal eben von gestern auf heute in Sturrgart und habe fast den ganzen Tag auf der Autobahn zugebracht. Das war immerhin schöner als Hausarbeit, aber auf der Terasse wäre es wohl schöner gewesen...