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07.10.2003, 11:10 | #1 |
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Gartenarbeit sucks
Mein Garten sieht ganz schlimm aus, wie nach Flut, Erdbeben und Orkan gleichzeitig. Im Sommer war er so schön.
Neulich hab ich 200 Blumenzwiebeln bestellt, die stehen immer noch im Karton in der Küche rum. Es gibt viel zu viel zu tun. Irgendwelche Kübelpflanzen dürfen im Winter draußen bleiben, andere müssen in den Keller, vielleicht aber auch kalt und hell überwintern. Oder warm und hell? Aber doch nicht in die Wohnung? Warm und dunkel vielleicht. Im Kleiderschrank? Einige sind jetzt aber eh hinüber, die muss ich wegschmeissen und die Töpfe wegräumen. Überhaupt aufräumen, alles. Die Terrasse ist schon wieder im Begriff zu vermoosen. Vielleicht hilft Salzwasser? Oder Salzsäure? Ein Hochdruckreiniger wäre gut, hab ich aber nicht. Ein Terminator wäre besser. Oder umziehen. Zuschütten. Fluten. Aaaargh. |
07.10.2003, 11:15 | #2 |
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Als Kind musste ich bei meiner Oma immer bei der Gartenarbeit helfen und fand das ganz toll. so eine Enkeltochter hätte ich jetzt auch gerne.
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10.10.2003, 12:56 | #3 |
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Wer so luxuriös wohnt, dass er einen Garten sein eigen nennen darf, der beklage sich gefälligst nicht über die anfallende Arbeit! Wie wär's denn mal mit einem Gärtner, der einem einen Tag lang diese lästigen Arbeiten abnimmt?
Ich liebte als Kind auch die Gartenarbeit sehr. Kein Wunder bei einem gartenarbeitsbegeisterten Opa, der seine traumhaft schönen Rosen mit Hingabe pflegte und einem anderen Opa, der zwar den Garten nicht gerne in Ordnung hielt (dafür hatte ich einen tollen Abenteuerspielpatz), sich dafür aber gerne als Klitzekleinbauer betätigte. Ich hatte zwei Gärtchen, einen bei letzteren Großeltern und einen bei meiner Freundin Tussi. Beide standen recht schattig, der eine neben einer Fliederhecke, der andere leicht in Waldgebiet ragend. So wuchsen dort immer nur bestimmte Pflanzen. Aber meine Tulpen und meine Kresse gedieh auch im ungünstigen Boden bei meinen Großeltern. Tussi und ich hatten unsere Beete nebeneinander und wir konnten stundenlang damit zubringen, wieder alles zu jäten und zu harken, wenn es mal wieder allzu wüst aussah, und dabei erbauliche Gespräche zu führen. Zumeist ging es darum, warum wir später keine Kinder haben wollten. Dieses Thema haben wir komischerweise immer bei der Gartenarbeit erörtert, sonst nie. Ich fand meine Argumente damals schon recht schlagkräftig und habe mich daran gehalten, Tussi hingegen hat ihre irgendwann alle über Bord geworfen und einen Sohn hervorgebracht. |
10.10.2003, 14:23 | #4 | |
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Zitat:
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Ich bin keine Signatur.........ich mach hier nur sauber! |
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10.10.2003, 18:08 | #5 |
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Kann man denn den Garten solch einer Wohnung wirklich als Garten bezeichnen? Meistens ist es doch dann nur so ein handtuchgroßes Stück Rasen. Ich hatte mal einen Freund, der genauso wohnte.
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10.10.2003, 18:47 | #6 |
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Mein Garten ist ein zugegebenermaßen mehr als handtuchgroßes Stück Hinterhof, welches ich in einem Anfall von Wahnsinn im Frühjahr in eine mediterrane Terrassenlandschaft verwandelt habe, welche gar lieblich anzusehen war. Dazu sammelte ich nächtelang Pflanzgefäße und Pflanzgefäßeähnliches auf dem Sperrmüll, bettelte die Verwandschaft um Ableger an und zog liebevoll Pflänzelein aus Lidl- und Aldi-Sämereien - bis alles blühte und gedieh, dass es nur so eine Pracht war.
Dieses Hinterhofparadies erfreute mich den ganzen Sommer über, und durch die sagenhafte Jahrhunderthitze wurden mir sogar selbstgezogene Tomaten beschert. Nun aber zur Herbsteszeit ist der Zauber vorbei, alles sieht scheiße aus und ich habe weder Zeit noch Begeisterung und erst recht nicht das nötige Kleingeld parat, um dem Garten durch eine zünftige Herbstbepflanzung wieder ein schmuckes Aussehen zu verleihen. Ich blicke durch das Fenster und sehe Elend und das bedrückt mich sehr. Geändert von shangri-la (10.10.2003 um 18:50 Uhr) |
10.10.2003, 19:24 | #7 |
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Das verstehe ich. Herbstfrust macht sich breit, wenn man sowas sieht, wenn man mitansehen muss, wie die Natur einfach so vor sich hinstirbt, vor allem, wenn man sie selber so liebevoll gestaltet hat. Daher, raff dich auf, schaff deine Pflanzenkübel in den Keller, pflanz dieses Jahr nichts Neues mehr und leg im Frühling wieder los.
Ich habe ja nur einen Balkon, der aber sehr schön ist. Ihn hätte ich dieses Jahr nach meinem Einzug auch bepflanzen wollen, als es hieß: Nee, bitte warten, die Fassade samt Balkons wird saniert. Was dann auch geschah. An der Fassade vorne und hinten am Haus, nicht etwa der Kopfseite, an der sich mein Balkon befindet. Wahrscheinlich kommt die Seite erst nächstes Jahr dran und ich darf wieder einen Sommer auf einem kahlen Balkon verbringen. Aber wenigstens habe ich diesen heißen Sommer nicht mit Plastikplane vor der Nase verbringen müssen. |
10.10.2003, 19:33 | #8 |
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Na siehst Du Zazie, luxuriöser als Du wohne ich also auch nicht.
as ich leider noch tun muss: dieses ganze tote Zeug muss weg, irgendwas muss beschnitten werden und dann sind da noch die 200 Blumenzwiebeln die ich netterweise geschenkt bekam, "damit et auch im Fröhjahr widder esue schönn blöht"... Es wird. Ich schaffe das noch. Im Oktober. Dieses Jahr. Wirklich. |
12.10.2003, 23:48 | #9 |
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Yeah, ich habs getan. Alles weg, alle Zwiebeln drin. Müssen die unbedingt mit der Spitze nach oben verbuddelt werden?
Darf man Lavendel wirklich nicht zurückschneiden? Jetzt ist es zu spät. Die zwei langen Kübel sehen jetzt aus wie Gräber auf dem Friedhof. Begraben liegen darin viele viele kleine Tulpenzwiebeln, das weiß ja aber außer mir keiner und es sieht ganz scheiße aus. Entweder ich stell jetzt noch Grablichter drauf, dann ist der Look komplett, oder ich muss doch noch was draufpflanzen. Oder wächst im Winter Unkraut? Das würde ja auch reichen. |
12.10.2003, 23:48 | #10 |
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Eigentlich sollte ich jedes Posting mit "Liebes Tagebuch," beginnen.
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